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Objektverlust

Lars Henrik Gass
Mit der Dominanz der Sozialen Medien und Streamingdienste verändert sich auch der zeitgenössische Kinofilm allmählich zum Produkt einer neuartigen sozialen Kybernetik, die einem radikal veränderten Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft entspricht. In Filmen etwa von Wes Anderson, Greta Gerwig, Mia Hansen-Løve, Giorgos Lanthimos, Ruben Östlund, Quentin Tarantino, Joachim Trier oder Athina Rachel Tsangari setzt sich gegenwärtig eine neue Wahrnehmungsökonomie durch, die sich am Internet als prägender sozialisierender Erfahrung ausgebildet hat. Ihr Blick richtet sich nicht mehr mit Neugier oder Erkenntnisinteresse auf eine äußere Wirklichkeit, sondern auf einen Fundus überlieferter Bilder, die ihrer historischen und gesellschaftlichen Bedeutung entleert wurden. Kino, das der Gesellschaft eine Zeitlang die Möglichkeit geboten hatte, durch den Schock technisch vermittelter Erfahrung sich und das Andere zu betrachten, verwandelt sich in diesen Filmen zum bloßen Spiegel des Selbst, zur Erlebnismaterie einer narzisstischen Gesellschaft. Film wurde die Propaganda einer Welt ohne Außen.
Autor: Gass, Lars Henrik
EAN: 9783944503271
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 112
Produktart: kartoniert, broschiert
Verlag: XS-Verlag
Veröffentlichungsdatum: 03.03.2025
Untertitel: Film in der narzisstischen Gesellschaft
Schlagworte: Film Kino Ideologiekritik Kritische Theorie Filmtheorie
Größe: 10 × 120 × 180
Gewicht: 111 g