Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen

Kapitalismus und Todestrieb

Byung-Chul Han
Was wir heute Wachstum nennen, ist in Wirklichkeit ein Auswuchs, eine karzinomatöse Wucherung, die den gesellschaftlichen Organismus zerstört. Mit einer unerklärlichen, tödlichen Vitalität metastasieren und wuchern diese Auswüchse endlos weiter. Ab einem bestimmten Punkt ist die Produktion nicht mehr produktiv, sondern destruktiv. Der Kapitalismus hat schon längst diesen kritischen Punkt überschritten. Seine Destruktivkräfte bringen nicht nur ökologische oder soziale, sondern auch mentale Katastrophen hervor. Die verheerenden Auswirkungen des Kapitalimus legen die Annahme eines Todestriebes nahe. Nachdem Sigmund Freud den Todestrieb zunächst nur zögerlich eingeführt hat, bekennt er, dass er »nicht anders denken könne«, weil die Idee des Todestriebs über ihn eine solche Macht gewonnen habe. Auch das Denken über den Kapitalismus scheint inzwischen ohne die Annahme des Todestriebs nicht möglich zu sein.
Autor: Han, Byung-Chul
EAN: 9783957578303
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 139
Produktart: kartoniert, broschiert
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlichungsdatum: 15.10.2019
Untertitel: Essays und Interviews
Schlagworte: Gesellschaftsphilosophie Kapitalismus Kulturkritik Todestrieb / Thanatos
Größe: 10 × 97 × 182
Gewicht: 122 g