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Zwischen Spott und Dämonisierung

Theresa Jeroch
Die sus-et-iudaei-Plastiken (sogenannte "Judensäue") des ausgehenden Mittelalters beschreiben das Judentum als sündige Absonderlichkeit, die gefährlich ist und Böses will. Sie alle zeigen ein Schwein (sus) sowie als jüdisch gekennzeichnete Figuren (iudaei), die an dessen Zitzen saugen oder anderweitige, zumeist obszöne Handlungen an ihm vollziehen. Die Bildsprache der Plastiken wurde über Jahrhunderte hinweg vielfach rezipiert, wobei sich ein Bedeutungswandel vollzog - vom vorwiegend theologisch begründeten Antijudaismus hin zu einer Schmähdarstellung unverhohlenen Judenhasses.Das Brandenburger Kapitell, das zwischen 1235 und 1250 entstanden ist, ist eines der frühesten bekannten dieses Themas. Durch den Standort im Kreuzgang des Doms bedingt, war die Plastik nur für die Geistlichkeit sichtbar. Mit einer hybriden Sau - halb Tier, halb Mensch - und der Inschrift bildet sie Spezifika aus, die außergewöhnlich sind. Die Analyse dieser Besonderheiten hilft, das Bildkonzept als Ganzes besser zu verstehen.Der Band eröffnet die neue Reihe "Text und Kunst. Schriften des Domstifts Brandenburg" im Mitteldeutschen Verlag, die vom Domstift Brandenburg herausgegeben wird. In der Reihe werden künftig in loser Folge Monografien und Sammelbände mit Bezug zum Brandenburger Dom und seinem Umfeld veröffentlicht werden.
Autor: Jeroch, Theresa
EAN: 9783689480370
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 104
Produktart: kartoniert, broschiert
Herausgeber: Domstift Brandenburg
Verlag: Mitteldeutscher Verlag
Veröffentlichungsdatum: 01.05.2025
Untertitel: Die antijüdische Plastik im Brandenburger Dom
Schlagworte: Judentum Christentum Antijudaismus Antisemitismus Mittelalter Christliche Kunst Judeneid Wollust Völlerei Hrabanus Maurus
Größe: 140 × 210