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Kulturkämpfe als Sprachkämpfe?

Sven Bloching
In welchem Verhältnis stehen Bedeutungs- und Bezeichnungsfixierungsversuche zum dabei antizipierten kulturellen, politischen und rechtlichen Wandel sowie zu empirisch beobachtbarem Bedeutungs- und Bezeichnungswandel? Dieser Frage widmet sich die vorliegende Arbeit auf theoretischer und empirischer Ebene. Im Theorieteil dienen hier mechanistische, "sprachmagische" Vorstellungen von Wort-Welt-Verhältnissen als Kontrastfolie für die Frage nach möglichen soziopolitischen, affektiv-moralischen und reputationellen Motivationen hinter Bezeichnungskonkurrenzen und -fixierungsversuchen sowie für ein prestigeökonomisches Modell von Wortgebrauch und Wortbedeutung. Den empirischen Untersuchungsgegenstand bietet der Diskurs um die gleichgeschlechtliche Ehe. Neben dem diskursiven Wandel selbst wird vergleichend auch der Metadiskurs um die Bedeutung von Ehe sowie um konkurrierende Bezeichnungen für die gleichgeschlechtliche Ehe analysiert. Dabei zeigt sich, dass die umkämpften Wörter nicht etwa von selbst Einfluss auf den Diskurs üben, sondern umgekehrt semantisch von diskursiv geprägten Äußerungsbedingungen und -bedürfnissen abhängig sind, da diese die Gebrauchsweisen des umkämpften Wortes beeinflussen, welche wiederum dessen Bedeutung bestimmen.
Autor: Bloching, Sven
EAN: 9783111690841
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 860
Produktart: Gebunden
Verlag: De Gruyter
Veröffentlichungsdatum: 14.10.2025
Untertitel: Sprachmagie vs. Prestigeökonomie im Diskurs um die gleichgeschlechtliche Ehe
Schlagworte: Poststrukturalismus
Größe: 155 × 230